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Sonntag, 15. Juni 2014

Memories

Gründonnerstag! Es war heiss... Die Sonne schien und es war wolkenloser hellblauer Himmel. Eine Wohltat für's Gemüt.

Doch uns war es wieder einmal langweilig. Wir hatten die zündende Idee... Das Meer! Ach was soll's, es dauert doch bloss sechs Stunden bis nach Genua. Gesagt, getan! Bepackt mit guter Laune und Musik, sassen wir ins Auto und fuhren Richtung San Bernardino-Tunnel. Wir waren so aufgeregt. Abgesehen davon, lief genau ein einziges Lied Dauerschleife... 'Don't worry...'

Endlich waren wir beim Tunnel... Der war lang, wir konnten es kaum erwarten. Nach gefühlten 300 Kilometer wurde es endlich wieder Licht. Aber dann trauten wir unseren Augen kaum. Es war neblig, grau und das allerschlimmste: es schneite!!!! Nun standen wir mit unseren Miniröcken da, konnten es kaum glauben, dass es bei uns zu Hause glühend war, während hier der Schneesturm tobte.... Es war zum Schreien komisch. Da wir es dann doch so weit geschafft hatten, beschlossen wir, weiter in Richtung Mailand zu fahren. Zum Glück konnten wir lesen, leider keinen Wetterbericht, aber immerhin blaue Tafeln.

Und dann waren wir endlich in Mailand, eine riesige Stadt, mit vielen Spuren und Verzweigungen. Wir fuhren und fuhren.... Eine ganze Weile! Während immer noch "don't worry" aus dem Autoradio plätscherte.... Wir fragten uns, wie gross diese Stadt eigentlich noch werden konnte, denn wir sahen ständig wieder die gleichen Objekte.... Ja, wir fuhren im Kreis, wurden langsam ungeduldig. Venetia oder Genova?! Oh nein und jetzt noch eine Mautstelle.... Wir konnten kein Italienisch und hatten keine Euro dabei!!  Und überhaupt hatten wir kein Geld dabei.... Wir stellten uns stumm und händeschüttelnd der Person im Mautkästchen.... Und tatsächlich, wir wurden durchgelassen. Freudeschreiend fuhren wir weiter, bemerkten aber dann wieder, dass wir im Kreis gefahren waren. Missmutig und etwas bedrückt zogen wir dann den Heimweg vor. Gotthard oder Bernardino? Ach nehmen wir den Gotthard.

Wir fuhren und fuhren, bis sie mich dann irgendwann durch einen ziemlich heftigen Schlag auf den Brustkorb aufgeweckt hatte. Die Tankanzeige!!! Sie leuchtete!!! "Hey wach uf, mr hen kei Benzin meh!!!".... "Ach fahr nu witer, mit dem kusch no hundert Kilometer wiit!" Eigentlich wussten wir nicht einmal wieviele Kilometer es noch waren bis nach Hause. Aber das Auto lief "noch" brav weiter. Und dann passierte es, knapp nach der Ausfahrt, keine Ahnung mehr wo genau, fing das Auto schlagartig an zu holpern und hüpfen! Der Tank war nun komplett leer. Erschrocken sahen wir uns an! Es war dunkel und ein ziemlich ungemütliches Waldstück.... Nein, bloss nicht hier!!! Ohne Licht, ohne fahrbares Auto, ohne Geld und vor allem ohne Waffe. Denn es war wirklich unheimlich.

.... Doch der liebe Renault, und an dieser Stelle, den Franzosen sei Dank, lief brav noch weiter bis genau zu der Tankstelle vorne in der Kurve!!!! Gott sei Dank..... Wir konnten tanken und danken. Wir waren so froh. Dann wurde vollgetankt und der Rest noch brav nach Hause gefahren.

Mit dem Schrecken im Nacken kamen wir dann neun Stunden später wieder zu Hause an. Und "don't worry" lief noch immer.

Es war einer der coolsten Tage... Das werde ich wohl nie mehr vergessen.

Eure Madame Blanc - liest in Zukunft lieber vorher die Wetterberichte